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Israel Behauptungen und Tatsachen: Israels Wurzeln, Teil 5
19.02.2007 von Webmaster





Behauptung

"Die Zionisten hätten sich auch ein anderes Land als Palästina aussuchen können."

Tatsache
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte das Aufflammen des religiösen und rassistischen Antisemitismus zu einer Reihe von Pogromen in Russland und Osteuropa, die sämtliche Versprechen von Gleichheit und Toleranz Lügen straften. In ihrer Folge kam es in ganz Europa zu einer Welle der jüdischen Immigration nach Palästina.
Zur gleichen Zeit gab es eine Einwanderungswelle von Juden aus dem Jemen, Marokko, dem Irak und der Türkei nach Palästina. Diese Menschen wussten nichts von den europäischen Pogromen und Theodor Herzls politischem Zionismus; sie waren getrieben von dem jahrhundertealten Traum der "Rückkehr nach Zion" und von der Furcht vor Intoleranz. Als sie hörten, dass die Tore Palästinas geöffnet waren, nahmen sie die mühselige Reise auf sich und zogen ins "Land Israel."
Das zionistische Ideal der Rückkehr nach Israel hat uralte religiöse Wurzeln. Viele jüdische Gebete handeln von Jerusalem, Zion und dem Land Israel. Die eindringliche Aufforderung, Jerusalem, die Stätte des Tempels, niemals zu vergessen, ist eines der wichtigsten Dogmen des Judentums. Die hebräische Sprache, die Thora, die talmudischen Gesetze, der jüdische Kalender und die jüdischen Festtage und Feiern haben alle ihren Ursprung in Israel und den Jahreszeiten und Lebensbedingungen dieses Landes. Die Juden beten nach Jerusalem gerichtet und sprechen bei jedem Passahfest die Worte "nächstes Jahr in Jerusalem". Die jüdische Religion, Kultur und Geschichte sind ein Zeugnis dafür, dass ein jüdisches Gemeinwesen nur im Land Israel errichtet werden kann.
Im Jahr 1897 wurde die zionistische Bewegung ins Leben gerufen. Sie forderte die Schaffung einer nationalen jüdischen Heimstätte in Palästina, wo die Juden Zuflucht und Selbstbestimmung finden und für die Erneuerung ihrer Zivilisation und Kultur arbeiten konnten.

Behauptung

"Herzl selbst schlug als Alternative für Palästina die Gründung eines Jüdischen Staates in Uganda vor."

Tatsache
Theodor Herzl suchte bei den Großmächten Unterstützung für die Schaffung einer jüdischen Heimstätte. Er wandte sich an Großbritannien und traf sich mit Joseph Chamberlain, dem britischen Kolonialminister und anderen führenden englischen Politikern. Die Briten waren prinzipiell mit der Ansiedlung von Juden in Ostafrika einverstanden, "unter Bedingungen, die es den Mitgliedern ermöglichten, ihre angestammten Sitten und Bräuche zu pflegen".
Auf dem 6. Zionistenkongress in Basel am 26. August 1903 schlug Herzl das britische Uganda-Programm als eine vorläufige Lösung für die sich in unmittelbarer Gefahr befindenden russischen Juden vor. Herzl betonte zwar, dass dieses Programm in keiner Weise das eigentliche Ziel des Zionismus - die Schaffung eines jüdischen Gemeinwesens im Land Israel - berühre, entfachte mit seinem Vorschlag aber dennoch einen Sturm unter den Kongressteilnehmern, der um ein Haar zur Spaltung der zionistischen Bewegung geführt hätte. Es kam zu einem Bündnis verschiedener Gruppen, die Herzls Vorschläge, Uganda betreffend, in der Zeit von 1903-1905 unterstützt hatten, und infolge davon zur Gründung der Jewish Territorialist Organization (ITO). Das Uganda-Programm wurde schließlich auf dem 7. Zionistenkongress im Jahr 1905 abgelehnt.

Quelle: Behauptungen und Tatsachen. Der arabisch-israelische Konflikt im Überblick, Mitchell G. Bard, Holzgerlingen 2002; http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html



Quelle: „Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin“ vom 7. Februar 2007


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