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Judentum Purim, ein feuchtfröhliches jüdisches Fest: „Sie wollten uns töten, wir haben gewonnen, lasst uns trinken!“
04.03.2007 von Webmaster


An Purim wird an die Errettung der vor der Vernichtung bedrohten Juden im persischen Reich unter König Artaxerxes erinnert. Im Jahr 3405 nach der Schöpfung (356 v.d.Z.) schwor Haman, der erste Minister von Artaxerxes, „alle Juden, junge und alte, Kinder und Frauen, an einem einzigen Tag zu töten, zu vernichten und auszulöschen.“


Die Frau des Königs, die schöne Jüdin Esther und ihr Onkel Mordechay der Jude sind die Retter und Helden des Purim-Festes.
Purim kompensiert Ernst und Würde der meisten anderen jüdischen Feste, indem es zu Ausgelassenheit und Freude auffordert. Die Schulen bleiben geschlossen, Kinder verkleiden sich mit bunten Kostümen und man soll so viel trinken, bis man nicht mehr zwischen „Mordechay“ und „Haman“ unterscheiden kann. Die festliche Verlesung des Esther-Buches in der Synagoge wird von lärmenden Trommeln, Rasseln und Tröten begleitet, die immer dann ertönen, wenn der Name Hamans, des Grossvisirs des persischen Königs, fällt. Das Buch Esther ist das einzige Buch der Bibel, in dem der Ausdruck „Gott“ kein einziges mal genannt wird. Die jüdische Tradition interpretierte diese Eigenart so: Selbst Gott hat sich zu Purim verkleidet.

Es gibt viele Begründungen, warum man zu Purim Masken und Kostüme trägt. Eine davon basiert auf der Tatsache, daß Gottes Name kein einziges Mal in der Megilla erwähnt wird. Dennoch spüren wir in den ausführlichen Details der Megilla die unverwechselbare Präsenz der Göttlichen Vorhersehung. Je genauer wir die Begebenheiten im menschlichen Leben betrachten, desto mehr entdeckten wir, daß jeder "Zufall", jedes nebensächlich wirkende Ereignis bis ins Detail von der Hand des Allmächtigen gelenkt wurde. Auf die gleiche Weise soll das Konzept der Maske die Art und Weise ausdrücken, in der Gott die Geschehnisse von Purim lenkte. ER hat sie gelenkt, wenn auch nicht sichtbar, als hätte ER eine Maske getragen.

Die vier Mitzwot von Purim


Die mit Purim verbundenen Bräuche basieren auf dem folgenden Zitat aus dem Buch Esther: "Und Mordechai schrieb diese Dinge und sandte Briefe an die Juden um sie zu versammeln, daß sie den vierzehnten Tag des Monats Adar hielten, daß sie dann Tage des Fastens und der Freude verbringen sollten und daß sie einander Speisen schickten und Geschenke für die Armen. Und die Juden nahmen es auf sich, dies zu tun und auf ihre Abkömmlinge, und auf alle, die sich ihnen anschlossen, daß sie diese zwei Tage entsprechend dieses Schreibens und entsprechend der vereinbarten Zeit hielten, jedes Jahr. (Esther, 9:20-23:27)
Da die Hauptstadt Schuschan am Fünfzehnten feierte, sollten Städte wie Schuschan, die seit den "Tagen des Joschua" von einer Mauer umschlossen waren, Purim einen Tag später feiern, am 15. Adar. Dieser Tag wird nun Schuschan Purim genannt. In Jerusalem wird Purim am 15. des Monats Adar gefeiert, statt am 14.

Das Lesen der Megilla


Sowohl Männer als auch Frauen sind aufgefordert, der Lesung der Megilla am 14. Adar zwei Mal zuzuhören: dieses Jahr wird die Megilla also am Abend des 3. März und am Morgen des 4. März 2007 vorgetragen.

Mischloach Manot


Purim ist ein Fest der Einheit und Freundschaft, durch die es gelungen war, das Wunder geschehen zu lassen. Dieser Einheit und Freundschaft wird gedacht, indem man Freunden und Angehörigen Speisen zum Geschenk macht. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, sendet man ein Geschenk, das aus mindestens zwei verschiedenen Sorten eßfertiger Lebensmittel besteht, an mindestens eine Person. Diese Geschenke sollten durch einen Dritten überreicht werden, denn sie werden in der Megilla "Mischloach Manot" genannt (das Senden von Geschenken).

Geschenke für Bedürftige


Sich um Bedürftige zu kümmern, ist während des ganzen Jahres Pflicht des Juden. Doch dem Purim-Fest wird eine besondere Bedeutung verliehen, wenn wir armen Menschen helfen, ihr eigenes Purim feiern zu können und so zeigen, daß wir immer noch ein Volk sind, das durch einen gemeinsamen Bund vereint ist. Mordechai und Esther haben bestimmt, daß Purim auf diese Weise gefeiert werden soll. Die Mitzwa ist erfüllt, wenn man mindestens zwei bedürftigen Menschen Geschenke macht. Maimonides hat festgehalten, daß man für die Mitzwa, Bedürftige zu beschenken, höhere Aufwendungen machen soll als für alle anderen Mitzwot von Purim.

Die Purim-Mahlzeit


Ein vierter Purim-Brauch lautet "Eßt, trinkt (laut Talmud soll man viel Alkohol trinken) und seid fröhlich". Man sollte am Purim-Tag ein festliches Familienmahl veranstalten. Üblicherweise beginnt die Mahlzeit am Nachmittag und dauert bis in die Abendstunden.


Alles über Purim:


http://www.jafi.org.il/education/german/festivls/purim/index.html



Quelle: „Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin“ vom 2. März 2007


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